Meist betrachten wir unsere Vierbeiner als Freunde, Kameraden und Partner und wollen ihnen möglichst viel Liebe entgegen bringen. Liebevoll und gewaltfrei mit ihnen umzugehen – das steht zweifelsfrei in unserer Fürsorgepflicht. Doch reicht dies aus? Fühlen unsere Hunde sich wohl und aufgehoben, ausschließlich, weil wir sie lieben?
Für ein stressfreies Zusammenleben und das Meistern des Alltags benötigen Hunde mehr als nur die Liebe ihrer Menschen. Als Hundehalter müssen wir auch wissen, wo es lang gehen kann, einen Plan haben und präsent sein. Führung bedeutet Verantwortung übernehmen und den Hund, wenn es die Situation erfordert, zu beschützen. Wenn wir den Hund von Aufgaben entlasten, mit welchen er überfordert ist, kann er entspannter durchs Leben gehen.
Viele Ursachen für so genanntes Problemverhalten sind genau dort zu finden: Der Hund hat gelernt, dass der Mensch nicht (ausreichend) für die nötige Sicherheit sorgt. In diesem Fall übernimmt die Aufgabe zwangsläufig der Hund. Für ihn ist es existenziell notwendig, dass jemand in unsicheren Situationen Entscheidungen trifft. Wenn wir dem Naturell des Hundes gerecht werden und einen entspannten Alltag für und mit dem Hund erreichen wollen, gehen wir daher auch einen Job als Beschützer und Entscheidungsträger ein.
Doch welche Aufgaben hat dieser Entscheidungsträger? Dem Hund Führung zu geben, bedeutet, ihm verlässlich und fair Orientierung zu bieten. Dabei helfen uns das Aufstellen von Regeln und Grenzen, eine gute Ressourcenkontrolle und das Vermitteln von Sicherheiten. Ein Aufwachsen ohne Grenzen und Anforderungen kann hingegen zu einem schlechten Selbstwertgefühl, niedriger Frustrationstoleranz und fehlender Orientierung des Hundes führen und uns das Zusammenleben erschweren.
Zum Führen gehört viel mehr als das körperliche Führen, beispielsweise an der Leine. Es geht um Souveränität, Fairness und Berechenbarkeit des Menschen. Der Hund soll sich bei uns wohl und sicher fühlen und aus diesem Grund in bedrohlichen Situationen nicht selbst aktiv werden müssen. Eine gesunde und harmonische Beziehung zu unseren Hunden basiert auf Respekt, Konsequenz und einer verständlichen Kommunikation, ohne dabei die so wichtige Zuneigung missen zu lassen.
In diesem Vortrag erfahren Sie, warum Führung so wichtig ist, was sie beinhaltet und was eine gute und faire Führungsperson ausmacht. Wie lässt sich eine solche Führung in den Alltag integrieren und umsetzen? Wie (be)stärken wir den Hund im Alltag richtig, damit er diesen entspannt meistern kann? Dass sich ein gewaltfreier Umgang mit dem Hund, eine Erziehung über positive Verstärkung und das übernehmen von Führung nicht ausschließen, sondern ergänzen, wollen wir in der Theorie, in kurzen Videos, mit Bildern und spannenden Fallgeschichten klären.
Referentin:
Katharina Hanke hat Erziehungswissenschaften und Soziologie studiert und in der tiergestützten Pädagogik begonnen mit Mensch und Hund zusammen zu arbeiten. Anschließend absolvierte sie ein Studium zur Hundepsychologin und -Verhaltensberaterin. Seit einigen Jahren leitet sie eine mobile Hundeschule im Ruhrgebiet und ist dort von Recklinghausen aus überregional tätig. Sie hat sich auf das Verhaltens- und Alltagstraining spezialisiert – insbesondere im Einzeltraining, aber auch in Kleingruppen in Social Walks. Darüber hinaus ist sie mit ihrem Therapiebegleithund in verschiedenen Einrichtungen tiergestützt im Einsatz. Ihr Anliegen ist es, dass der „Alltag mit Hund“ für Mensch und Tier entspannter wird und Hunde durch eine gute und faire Führung des Menschen zu souveränen Alltagsbegleitern werden können.
www.hundeschule-landog.de
Termin:
21.07.17
Uhrzeit:
19 Uhr ca 2 1/2 h
Preis:
20€
Anmeldung unter:
Info@sitzplatzclick.de